Lawinengroßeinsatz Schwarzwand

Lawinenabgang in den Lungauer Nockbergen löste Einsatz der Bergrettung aus: Keine Verschütteten.
 

Zwei Bergretter haben am Donnerstag (31.12.) um 12.45 Uhr bei ihrer privaten Skitour einen frischen Lawinenkegel an der Schwarzwand in der Gemeinde Thomatal wahrgenommen. 
Zuvor war bei der noch schlechten Sicht ein lauter Rumpler zu hören. Da unklar war, ob Tourengeher von dem massiven Schneebrett mitgerissen und verschüttet wurden, beschlossen der Bergretter der Ortsstelle Salzburg und der Ortsstellenleiter von Tamsweg, einen Notruf abzusetzen.

 „Es war nicht auszuschließen, dass Personen verschüttet worden sind. Deshalb wurden drei Ortsstellen angefordert: 25 Bergretter von Tamsweg, elf Bergretter von Zederhaus und sechs Bergretter von Muhr“, schilderte Hannes Kocher, Bezirksleiter der Bergrettung im Lungau, der heute auch den Einsatz leitete.

Die Bergretter wurden mit zwei Hubschraubern, dem RK1 aus Kärnten und dem Polizeihubschrauber Libelle aus Salzburg, und mit Quads vom Hochofen zur oberen Reifenstein geshuttelt. Die Einsatzkräfte suchten mit ihren Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) das steile Kar ab. Das Schneebrett war 90 Meter breit und rund 350 Meter lang, der Höhenunterschied betrug 150 Meter. Für die Suche nach möglichen Verschütteten wurden auch ein Recco-Suchgerät und zwei Bergrettungshunde eingesetzt.

Nach mehreren Stunden konnte Entwarnung gegeben werden. „Der ganze Kegel wurde abgesucht. Weder die Suchgeräte noch die Hunde haben angeschlagen. Es gab auch keine Hinweise, dass jemand vermisst wurde. Einsatzende war um 16.08 Uhr“, sagte Kocher.

Wegen der derzeit sehr angespannten Lawinensituation in den Lungauer Nockbergen appellierte der Bezirksleiter an die Tourengeher, sich defensiv am Berg zu verhalten. „Was die Lawinenwarnstufe betrifft, so war das heute ein gespannter Dreier“, so Kocher. „Der 20 bis 25 Zentimeter tiefe Pulver liegt auf schlechtem Untergrund, einer Harschschicht.“

In dieser Woche sind im Lungau bereits mehrere Lawinen abgegangen, bei denen Tourengeher oder Variantenfahrer teils oder komplett verschüttet, aber zum Glück nicht verletzt wurden. Die Kameradenrettung hat gut funktioniert. „Der richtige Umgang mit der Notfallausrüstung gehört für die Kameradenrettung geübt.“  

Fotos & Text: Bergrettung Tamsweg/Salzburg

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