Flieger überleben Notlandung

Im Hochgebirge bei Lessach (Lungau) sind Dienstagnachmittag zwei Insassen eines Motorflugzeuges aus Oberösterreich verunglückt. Dem 63-jährigen Piloten, der unverletzt blieb, gelang beim Zwerfenbergsee eine Notlandung.

Der 66-jährige Bruder des Piloten wurde im Brustbereich verletzt, war aber ansprechbar und konnte selbst gehen. Die Umgebung des einsamen Zwerfenbergsees in über 2.000 Metern Seehöhe ist laut Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung, eher zerklüftet. Viele Felsbrocken machen eine Sicherheits- bzw. Notlandung in diesem Terrain mit wenigen flacheren Bereichen schwierig.

Maschine kam nach 100 Metern zum Stillstand

Der Pilot dürfte den zur Verfügung stehenden Raum offenbar perfekt ausgenützt haben. Schon ca. hundert Meter nach der Bodenberührung sei die einmotorige Maschine – eine Katana – zum Stillstand gekommen, teilte die Alpinpolizei mit. Ein Hubschrauber-Einsatz war wegen der schon seit Dienstagmittag starken Bewölkung in den Schladminger Tauern nicht möglich.

Flugzeug soll an Leistung verloren haben

Der Pilot aus dem Bezirk Linz-Land war am Dienstag gegen 13.15 Uhr in Feldkirchen bei Kärnten gestartet. Er wollte ursprünglich über Altenmarkt nach Schladming fliegen. Bei Tamsweg steuerte er laut Polizei aber das Flugzeug irrtümlich in Richtung Lessach und nahm damit die Route über den Zwerfenbergsee in Richtung Steiermark. 200 Meter vor dem See verlor die Maschine aber an Leistung und prallte aus geringer Höhe auf den Boden.

Insassen gingen Bergrettern entgegen

Die beiden Männer entstiegen nach der Notlandung ihrer Maschine, übermittelten über Mobiltelefon den Einsatzkräften die genauen Daten des Standortes und gingen den anrückenden Bergrettern in Richtung Tal entgegen. „Unser Rettungsteam aus Tamsweg begegnete den Fliegern auf dem Steig – schon auch zur Verwunderung und großen Erleichterung der Helfer“, schildert Bergrettungsprecherin Maria Riedler. Der 66-jährige Verletzte wurde auf die Gebirgstrage geladen und ins Tal zum Krankenhaus Tamsweg gebracht.

Der unverletzte 63-Jährige wurde noch Dienstagabend von einem Kollegen seines Linzer Fliegerklubs mit dem Auto abgeholt – zu dem Unfall will er derzeit nichts weiter sagen. Sein Bruder dürfte noch im Krankenhaus Tamsweg sein.

Flugzeug wird in einigen Tagen geborgen

Das Flugzeug ist laut Polizei ein Totalschaden. Der Unfall und seine genaue Ursache wird noch von Experten der zuständigen Behörde der Republik Österreich (Austro Control) untersucht. Nach der Freigabe wird das Wrack in den nächsten Tagen vermutlich per Hubschrauber geborgen werden, heißt es von der Polizei.

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