Lawine am Speiereck

Eine 43-jährige Wintersportlerin ist bei der Abfahrt vom Speiereck in Mauterndorf abseits der präparierten Pisten von einer riesigen Schneebrett-Lawine erfasst und bis zum Kopf verschüttet worden. Sie überlebte den Unfall und hatte laut Einsatzkräften „sehr großes Glück“.

Der Ehemann war Augenzeuge und konnte die Skifahrerin aus den Schneemassen befreien. Die Frau war körperlich unverletzt, nach ersten Informationen jedoch schockiert. Laut Einsatzleiter Andreas Macheiner von der Bergrettung ist die Anrisskante in der durch Windverfrachtung im Lee verdichteten Schneedecke auf längeren Passagen mehr als zwei Meter hoch.

Ein dritter Freerider hat laut Ermittlern der Alpinpolizei das Schneebrett ausgelöst. Er sei nach dem Abgang kurz bei der Verschütteten und deren Mann stehengeblieben, dann aber weitergefahren. Seine Identität ist bisher nicht bekannt.

Auch Lungauer Bergrettungsleute wurden von den Behörden vorsorglich alarmiert. Die Ehrenamtler fanden in der 250 Meter breiten und 500 Meter langen Lawine keine weiteren Verschütteten. Im Einsatz waren auch zwei Suchhunde der Bergrettung, die mit dem Helikopter der Flugpolizei zum Lawinenkegel geflogen wurden.

Andreas Macheiner hat als Ortsstellenleiter der Bergrettung Mauterndorf an dem Einsatz teilgenommen: „Die Ausmaße des Schneebrettes sind wirklich riesig. Der Hang in der Nähe des gesicherten Skigebietes wird von Variantenfahrern und Freeridern sehr oft befahren. Deshalb haben wir mit Verschütteten-Suchgeräten nachkontrolliert. Dazu kamen noch zwei Bergrettungshunde, weil viele Leute im freien Gelände unterwegs sind, auch wenn sie selbst keine LVS-Geräte und sonstige Notausrüstung dabei haben. Das ist sehr gefährlich. Wir weisen immer wieder darauf hin, aber es nützt offenbar wenig.“

Bericht: Gerald Lehner (salzburg.ORF.at)

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