Lawinenübung ÖAV Preber

Zum Jahresausklang haben die Bergrettung Tamsweg und der Alpenverein Lungau zur Fortbildung in Sachen Lawinensicherheit eingeladen. Skitourengehen liegt weiterhin stark imTrend.

Tamsweg. Viele hunderte Wintersportler folgten dem Aufruf – was nicht nur ein Beleg für den Boom der Outdoor-Sportart ist, sondern auch dafür, wie wichtig eben deshalb solche Fortbildungen mittlerweile sind. Tourengehen boomt. Waren zum Jahrtausendwechsel noch relativ wenige „Hartgesottene“ in den winterlichen Bergen anzutreffen, so quellen mittlerweile regelmäßig die Parkplätze der Skitourenklassiker über. Kein Wunder: Kaum eine andere Sportart vermag Training, Entspannung, Spaß und Natur so gut in sich zu vereinen.

Lungau als Tourenoase
Der Lungau gilt in Österreich als absolutes Paradies für Tourengeher. Egal ob Anfänger, Genießer oder „Bergfex“ – bei fast jeder Schnee- und Wetterlage lässt sich die richtige Skitour finden. Dank diverser (Online-) Plattformen wird die Planung der Skitour wesentlich erleichtert, von Landkarten über GPS-Tracks bis hin zu genauen Beschreibungen mit Fotos ist fast alles dabei.

Verantwortung über sich selbst
Dies hat zur Folge, dass sich mehr und mehr Tourengeher immer tiefer ins Gelände wagen – ohne die dafür nötige Erfahrung. 2016/17 hat es 25 Lawinentote in Österreich gegeben. Umso höher ist die Initiative der Bergrettung Tamsweg einzuschätzen, die eben dafür sorgen soll, dass unerfahrene Sportler nicht auf „gut Glück“ in Hänge einfahren oder „blind“ irgendwelchen alten Spuren und Tracks folgen, sondern selbst in der Lage sind, die aktuelle Lawinensituation richtig einzuschätzen.

Wissen in Theorie…
Dazu fand imGasthof Gambswirt ein Sicherheitsvortrag mit Michael Larcher (Alpenverein) statt. Über 300 Besucher waren dabei. In dem überaus gelungenen Vortrag wurde thematisiert, wie (schnell) es zur Auslösung einer Lawine kommen, wie man sich selbst davor schützen und anderen im Notfall helfen kann. Die Videos von konkreten Lawinenunglücken sowie die Erläuterungen, wie knapp Glück und Unglück zusammenliegen, hinterließen viel Eindruck.

…und Praxis
Tagsdarauf gab es in der Nähe des Prebersees die praktische Fortsetzung, um die gelernte Theorie unter fachmännischer Leitung der Bergrettung Tamsweg in die „Realität“ umzusetzen. Aufgeteilt in vier Gruppen,wurden die rund 80 Teilnehmer in Erster Hilfe, Stop-or-Go-Methode, Grundlagen der Verschütteten-Suche und neueste Ausrüstung (Airbag- Rucksack, „Lawinen-Pieps“, etc.) geschult. Besonders Wert wurde dabei auf wiederholtes Üben in der Praxis gelegt: „Bei einer Verschüttung, vor allem wenn es sich um Bekannte oder Verwandte handelt, gerät man sehr leicht in Panik. Daher ist oftmaliges Trainieren im Vorfeld enorm wichtig, um die Abläufe für den Ernstfall zu automatisieren“, erklärte Hannes Kocher, Bezirksstellenleiter der Bergrettung Lungau.

Fortsetzung folgt
Mit der Nachfrage und dem Verlauf des Sicherheitskurses war Kocher sehr zufrieden: „Uns ist es wichtig, dass sich die Leute aktiv informieren und weiterbilden. Nur auf diese Weise ist es möglich, sich so sicher wie möglich im Gelände fortzubewegen.“ Eine Fortsetzung des Lawinenkurses ist für die Saison 2019/20 geplant.

Hilfreiche Links:

  • www.lawine.at
  • www.bergrettung-salzburg.at
  • wetter.orf.at
  • www.bergfex.at
  • www.alpenvereinaktiv.com
  • www.bergsteigen.com
  • www.alpintouren.com

Text: Bogensperger | Bilder: Robert Stecker - Bergrettung Tamsweg

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